Von Muskelkater und Mental Breakdowns.

Zu Beginn der Yogaausbildung hieß es, dass die dritte Woche die Härteste werden würde. Um ehrlich zu sein, habe ich es nicht geglaubt. Und was soll ich sagen? – Bisher ist dies die schwierigste Woche auf Bali für mich. Es ist ein großes emotionales Auf und Ab für mich. Und neben meinem Kopf will jetzt auch noch mein Körper ein Wörtchen mitreden (oder auch mehrere…).

Ab Montag haben wir täglich in unseren Gruppen für die praktische Prüfung gearbeitet. Neben einer schriftlichen Arbeit müssen wir eine eigene Yogastunde in einer Gruppenarbeit erstellen und nächste Woche dann der Öffentlichkeit präsentieren. Ich bin super glücklich in meiner „Mama“-Gruppe mit Heidi und Elisabeth!

Gemeinsam mit Charlotte habe ich mir am Montag einen Spa-Abend gegönnt. Als Mitglied einer verrückten Friseurfamilie muss ich natürlich austesten, was mir empfohlen wird. In diesem Falle ein Cremebath bestehend aus einer Haarspülung und einer wundervolle Kopfmassage. 🙂

Der Mittwochmorgen startete mit einer Geh-Meditation am Strand. Ich fand es unfassbar schön alle Elemente gleichzeitig wahrnehmen zu können: Mit den Füßen im Sand verankert, das Wasser umspielt die Beine, der Wind zerrt am Körper und die Sonne scheint angenehm warm. Willkommen im Hier und Jetzt!

Was leicht und entspannt klingt, ist nicht immer so… Langsam spüre ich jeden Muskel in meinem Körper. Ich wache auf und falle mit Muskelkater fast aus dem Bett. Ich weiß nicht, wie oft ich im Dunkeln schon gegen den Bettpfosten getaumelt bin. Zu meinen blauen Flecken aufgrund des Pfostens gesellen sich noch weitere aus gewissen Massagen und eines Akkupunktur-Termins diesen Donnerstag.

Ich war noch nie bei einer Akkupunktur und wusste nicht, was mich erwarten wird. Aber am Ende war ich begeistert, wenn auch körperlich am Ende. Mein ganzer Körper hat pulsiert, mein Nacken war unfassbar heiß. So fühlt es sich also an, wenn die Energie wieder fließt!

Neben zwei weiteren Thai-Massage-Stunden in der Ausbildung hatten wir diese Woche wieder Acro-Yoga. Auch wenn es schwierig aussieht, ist es am hilfreichsten, wenn man eine Übung einfach versucht. Ich hatte super Respekt zu Beginn… Relativ schnell habe ich allerdings gemerkt, dass alles nur eine Frage der Technik und des richtigen Winkels ist. Ich hatte so großen Spaß mit der ganzen Gruppe. An dieser Stelle ein SORRY, dass ich aus K. fast einen Pancake gemacht habe… Wir hatten jedoch großen Spaß dabei!

Freitag scheint mein Breakdown-Tag zu sein. Ich habe noch nie in meinem Leben eine ganze Unterricht-Stunde „ohne Grund“ geschwänzt. Bisher waren es immer organisatorische Gründe oder Termine oder, oder… Diese Woche waren es meine Emotionen und meine Tränen, die mich davon abgehalten haben die Treppen einen Stock höher in den Unterricht zu gehen. Ich fühle mich sehr sicher in meiner Ausbildungs-Gruppe, sodass ich ohne Scham meinen Emotionen freien Lauf lassen kann. Und diesen Freitag habe ich wieder diesen Zusammenhalt erfahren dürfen. Ohne mein Bitten oder Zutun saß ich plötzlich in einem Sessel auf der Veranda der Shala, hatte einen Tee in der Hand und eine Schachtel Taschentücher neben mir. Vielen Dank, dass ihr mich aufgefangen und in den Arm genommen habt. Danke, dass ich einfach ICH sein kann!

Auch der heutige Tag war die reinste Achterbahnfahrt. Während ich in der Shala Yin-Yoga genossen habe und mit Heidi und Elisabeth an unserer Yogastunde gearbeitet habe, war ich super glücklich. Und zum ersten Mal habe ich mich mit meinem Frühstück an den Strand gesetzt. Es ist paradiesisch. Mit einem freien Samstagnachmittag war ich dann jedoch überfordert. Es hat mich einige Zeit und Runden im Pool gekostet, um etwas Ruhe finden konnte.

Als ich mich auf den Weg in die Stadt und schließlich an den Strand gemacht habe, konnte ich endlich etwas von meinem „Inneren Frieden“ wiederfinden, den ich morgens im Yin-Yoga erfahren hatte.

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